Islamschulen an der Volksschule (Motion)

Islamschulen an der Volksschule (Motion) 27. August 2025

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, geschätzter Regierungsrat, 

besten Dank für die aussagekräftige und weiterführende Antwort der Motion «Islamschulen an der Volksschule». Ein vielschichtiges und ernst zu nehmendes Thema steht damit im Raum, nicht zuletzt auch für betroffene islamische Kinder. Summa summarum sagen wir als Fraktion Mitte EVP mit klarer Mehrheit: «Motion nein!» Ich bekam von Corinna Pache das Recht, ihren Versprecher zu korrigieren. Aber Schulen, schaut hier ganz gut hin!»

Die Herausforderung ist, dass die Schulen basierend auf den «Regeln zur externen Schulraumnutzung» Islamschulen Raum geben für den Unterricht. Es darf nicht sein, dass Angst der Treiber ist für eine unverhältnismässige Nutzungseinschränkung, die bei Vereinen zu Diskussionen führen kann und unter der auch andere Religionsgemeinschaften leiden würden. Ich mache ein Beispiel, damit das verständlich wird: 

In Amriswil bekamen wir als Freikirche vor mittlerweile über 25 Jahren Raum, um die Mehrzweckhalle Sonnenberg oder die Turnhalle Egelmoos mieten zu können für einen Jugend-Gottesdienst, den Godi Amriswil. Dank des Vertrauens, das vor Ort aufgebaut werden konnte, bekam eine dynamische Jugendbewegung damit Platz, die der Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Freikirchen je länger je mehr Raum gab. Nicht zuletzt deshalb konnte die evangelische Kirche vor einem knappen Jahr am 15. September 2024 im Rahmen dieses Godi das Landeskirchen Festival mit rund 1300 Besucherinnen und Besuchern durchführen. Es ist wirklich gut und wichtig, dass Schulraum extern vermietet werden kann. Angst bleibt ein schlechter Ratgeber. Gerade auch Schulen sollen weiter den Raum haben, um kreative und wertvolle Bewegungen zu fördern. Diese Motion ist deshalb nicht zielführend. Wir sagen als Fraktion Mitte EVP nein zu einer nicht verhältnismässigen Einengung. 

Auf der anderen Seite machen wir den Schulen Mut, ganz gut hinzuschauen. Vor allem gilt es auch hinzuschauen bezüglich der Kinder der Muslime. In der Realität sind viele Muslime, die in der Schweiz leben liberal. Der Glaube hat keine grosse Bedeutung mehr. Wenn nun in offiziellen Schulräumen Islamunterricht erteilt werden kann, so erzeugt das viel Druck auf Kinder, die grundsätzlich kein Interesse haben an Islamunterricht. In dem Sinn fördert die Berechtigung für Islamunterricht in schulischen Räumen einen Islam, der von den schriftlich belegten Grundzügen her die demokratischen Werte, das Gleichbehandlungs- und Diskriminierungsverbot untergräbt. Dialog ja, unbedingt! Aber Schulen! Passt auf! Sagt nein zu offiziellen Plattformen für den Islamunterricht. Integrationsbemühungen auf Kosten der Kinder sind fehl am Platz. Dieses Thema ist mit der heutigen Motion noch nicht vom Tisch!

Christian Stricker
Kantonsrat EVP 

#Unterricht
#Schule